Frances Dahlenburg ist Texterin mit dem Schwerpunkt Business-Storytelling und lebt in Buenos Aires. Zuvor arbeitete sie zwanzig Jahre lang in strategischen Bereichen einer deutschen Institution. Heute begleitet sie Kinder in den Elendsvierteln von Buenos Aires auf dem Weg von der Vorschule bis zur Berufsausbildung, um sie für ein Leben jenseits der Armutsgrenze zu befähigen. Als Content Managerin und Copywriter unterstützt Frances ethisch, sozial und nachhaltig ausgerichtete Unternehmen in ihrem Außenauftritt.
Ich arbeite in einem sozialen Projekt in Buenos Aires, das sich dem Ziel verschrieben hat, Kinder in Elendsvierteln zu befähigen, eine Ausbildung oder sogar eine Universitätsausbildung zu erhalten. Dafür holen wir die Kids in sehr frühem Alter in kleine Projekte in den dortigen Suppenküchen. Sie bekommen ein Frühstück, können Freundschaften schließen, und werden von uns in einfachen, kindgerechten Dingen geschult. So lernen sie, die Sprache richtig anzuwenden, oder wie sie sich gegen Missbrauch schützen. Wenn sie älter werden, holen wir sie in Projekte, in denen ihre Schulbildung gefördert wird.
Unsere Idee ist, ihnen ein alternatives soziales Umfeld anzubieten, in dem Bildung und Vorankommen nicht verpönt wird. So dass sie ganz natürlich in eine Ausbildung gehen, ohne zuvor leichte Beute von Dealern oder Gangleadern zu werden, die ihnen das schnelle Geld versprechen. Die Regierung hat die Kinder in den Elendsvierteln abgeschrieben. Wir halten dagegen. Das ist meine Mission Nummer 1.
Dann gibt es noch Mission Nummer 2. Ich nenne sie "Erfolg mit guten Geschichten"-. Von Buenos Aires aus arbeite ich als Texterin und Business-Autorin für DACH-Firmen. Meine Zielkunden sind faire, also ethisch, sozial und nachhaltig agierende Unternehmen. Ich möchte sie mit meinen Texten und Geschichten erfolgreich machen, und ihre Botschaft verbreiten. Mein Wunsch ist, dass faire Unternehmen erfolgreicher sind, als rein gewinnorientierte.
#kinderstarkmachen
#fairunderfolgreich
#ichwilldassdiegutengewinnen
Mission 1: Es war ein Sabbathjahr, das ich mit 38 Jahren genommen habe. Ich habe zunächst als Lehrerin in Ghana gearbeitet, dann Spanisch gelernt und mich auf Stellen in Argentinien beworben. Da mein Spanisch zu dem Zeitpunkt noch nicht gut war, habe ich nicht viel machen können, aber die Idee hat mich begeistert. Vor allem, da mich in Ghana die Erkenntnis schockiert hat, dass ich gar nichts ausrichten kann, da das System zu ungerecht/korrupt ist, und den Menschen, vor allem durch die Kirche, schon zu sehr die Unterwerfung unter die herrschenden Verhältnisse eingetrichtert wurde.
Hier habe ich aber gesehen, dass man sehr wohl einen Unterschied machen kann. Und wenn es nur für einen Menschen ist. Ich habe einen wunderbaren Jungen begleitet, der vor vier Jahren noch rauh, wild, unnahbar war, und der es zu Hause sichtlich schwer hatte. Heute hat er es sicher auch noch schwer, aber er ist ruhig, konzentriert sich auf sein Lieblingsfach Mathe, malt, und will einmal Profifussballer werden - er hat ein Ziel und eine Motivation. Das! ist, was mich antreibt. Das ist etwas unglaublich Schönes. Ich bin 2014 nach Argentinien zurückgegangen und habe gesagt, das mache ich jetzt. In Deutschland war ich eine erfolgreiche Organisations-beraterin, und ich habe gerne gearbeitet. Aber die Arbeit in den Elendsvierteln erfüllt mich mit Sinn. Das ist eine andere Dimension.
Mission 2: Ich kann gut texten und ich tue es von Herzen gern. Vor allem über Businessthemen, da ich in der Materie ja zu Hause bin. Aber ich wollte auf keinen Fall dafür sorgen, dass die ausbeutenden Unternehmen aus der "1. Welt", die ja in nicht unbedeutendem Maße auch an den Verhältnissen in der dritten Welt schuld sind, durch meine Arbeit in irgendeiner Weise gestärkt werden. In einem Coaching erschien auf einmal der Satz: Ich will dass die Guten gewinnen. Und er fühlte sich so richtig an, dass ich wusste, das ist es.
Nun verbinde ich mein Wissen mit meiner Leidenschaft und arbeite für Kunden, die durch ethisches Handeln einen kleinen Unterschied in der Welt machen. Das ist sozusagen mein "Körnchen Sand", das ich beitragen kann und will. Und ich kann als Deutsche auch noch etwas für die Entwicklung in Europa tun, nicht nur weitab im Ausland.
Mission 1: Ich bin ausgewandert. Das war nicht unbedeutend. Ich habe gelernt, wie ich mit den Kindern am besten umgehe, um sie zu motivieren, immer weiterzumachen. Ich arbeite auch in der Projektad-ministration mit, um nicht nur operativ, sondern auch strategisch am Erfolg der NGO teilzuhaben. Und ich schreibe regelmäßig in den Sozialen Medien und neuerdings auch auf meinem Blog über das Projekt, um zu sensibilisieren und die Arbeit auch in Europa bekannt zu machen.
Es arbeiten Freiwillige aus vielen Ländern in dem Projekt. Vielleicht fühlt sich durch meine Kommunikation ja der Eine oder die Andere angesprochen, einmal für ein Paar
Monate nach Argentinien zu gehen, um mitzuhelfen. Es gibt auch die Möglichkeit, zu spenden.
Mission 2: Ich baue dieses Business gerade auf. Daher hat sich noch nicht viel verändert. Ich habe mich allerdings bereits von Kunden getrennt, die zwar gut zahlten, aber hinter deren Geschäftskonzept ich nicht stehe. Das war ein Lernprozess, aber es ist stimmig und gut.
Mission 1: Von den Kindern lernte und lerne ich unglaublich viel. Als ich 2013 nach Deutschland zurückgekehrt bin, kam ich nicht mehr an. Diese Unsummen an Geld, die ich für unnützen Kram ausgegeben habe, oder die ich in endlosen Sitzungen ohne Ergebnis verbraten habe, konnte ich mit dem Gedanken, das davon zum Beispiel eine Familie einen ganzen Monat oder länger hätte leben können, nicht zusammenbringen. Ich bin darüber richtig krank geworden. Das war ein ganz heftiger Einschnitt, der mein Leben total verändert hat. Die Arbeit mit den Kindern ist schwer, aber ich bin jedes mal, wenn ich nach Hause gehe, unglaublich erfüllt. Es ist einfach das Gefühl, jede Minute, die ich mit den Kindern verbringe, ist wertvoll.
Das hat gar nicht so viel mit Gutmenschentum zu tun, sondern wirklich, zu sehen, dass jede Minute etwas bewirkt, etwas verändert, und in einer, für das einzelne Kind, womöglich lebensentscheidenden Dimension.
Mission 2: Es ist etwas ganz anderes, ausschließlich für die Brieftasche eines Unternehmers zu schreiben, oder zu wissen, dass dieser Mensch - der dabei auch gerne ganz viel Geld verdienen darf - eine positive Entwicklung, in welcher Form auch immer, anstößt. Es ist das Gleiche, wie oben beschrieben: Das Gefühl, dass jede investierte Sekunde Sinn macht. Vielleicht hier noch etwas Anderes: Wenn ich für faire Unternehmen schreibe, dann habe ich auch den Gedanken, eine gesellschaftliche Veränderung - in einem ganz kleinen Umfang - mitzugestalten. Das ist bei den Kindern eher nicht der Fall, da geht es "nur" um das Leben des Einzelnen. Für einen gesellschaftlichen Impact ist unsere Stimme hier noch zu leise.
Mission 1: Ich will die Voluntarios sin Fronteras noch ein wenig mehr internationalisieren. Denkbar wäre zum Beispiel, deren Internetauftritt auf Deutsch zu gestalten und ein intenationales Fundraisingprogramm auf die Beine zu stellen.
Mission 2: Ich will, dass die Guten gewinnen :-). Jeder Marktanteil, den ein faires Unternehmen einer skrupellosen Firma abtrotzt, ist ein kleiner Sieg. Meine Vision ist eine Welt, in der Ethik und Erfolg untrennbar sind. Das ist natürlich sehr groß und von mir selbstverständlich nicht zu leisten. Aber es ist meine Vision, mein Fixstern. Als Meilensteine stelle ich mir nicht nur Textlieferungen vor, sondern auch Kurse, die ich online für DACH-Firmen und direkt vor Ort für faire argentinische Firmen anbiete, in denen sie das Business-Storytelling von mir lernen.
Wie ein Freund von mir sagte: "Wir befinden uns alle im freien Fall." Wir haben rein gar nichts zu verlieren. Geld, Status etc... ist nur insofern etwas wert, als die Grundbedürfnisse für einen selbst und die Familie gedeckt werden. Harrt nicht in einem für euch sinnlosen Job aus, nur weil das die Nachbarn auch tun, sondern hört in euch hinein und folgt eurer inneren Stimme.
Eure Mission, die ihr sucht, zeigt sich in kleinen Dingen: Was macht euch wirklich glücklich? Was ärgert euch? Was macht euch wütend? Und dann könnt ihr von dort aus Schritt für Schritt immer größer träumen.
Ja, unbedingt!
Für die Mission 1: Schaut euch die Website der Voluntarios sin Fronteras an. Wenn es Menschen gibt, die schon ähnliche Projekte, vor allem strategisch, gestaltet haben, freue ich mich über einen Austausch.
Für die Mission 2: Ich suche die Zusammenarbeit mit Organisationen, Dachverbänden und Stiftungen, die sich ebenso wie ich für die Förderung fairer Unternehmen einsetzen. Das muss gar nicht auf das Gebiet der Texterstellung beschränkt sein. Ganz toll wäre eine Zusammenarbeit, wenn auch Verbindungen nach Argentinien bestünden, und wir vor Ort zusammen-arbeiten könnten. Und natürlich freue ich mich auch über Unternehmen und Selbständige, denen ich bei ihrer Aufgabe helfen kann.
So könnt ihr mich erreichen: Facebook, Mail und auf meiner Website.
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